Porsche Typen: Zahlen von Bedeutung

21. August 2020

Die Porsche-Typen 356 und 911 kennt sicher jeder Porsche-Enthusiast. Was aber steckt eigentlich hinter der Bezeichnung "Dreisechsundfünfzig" und "Neunelf"? Wie kam es zu diesen Typenbezeichnungen?

Viele Porsche-Bezeichnungen bestehen aus Zahlen- oder Buchstabenkombinationen, deren Herkunft und Bedeutung sich nicht jedem Porsche-Interessenten direkt erschließt. Die Rede ist immer wieder von einem Porsche-Code. In dieser Beitragsreihe gehen wir detailliert auf solche Kürzel und Kurzbezeichnungen ein. Wir wollen aufklären und Ihnen diese faszinierende Marke ein Stück näher bringen. Ein Frage, die hierbei immer wieder gestellt wird: 

 

Warum sind Porsche-Typen nach Zahlen benannt?

Haben diese Nummern eine besondere Bedeutung? Eines vorneweg, Porsche Typen tragen immer Nummern - sogenannte interne Typennummern oder auch Werksnummern. Nicht alle davon sind geläufig. Die Ursprünge liegen bereits in den 1930er Jahren. Ferdinand Porsche gründete sein Konstruktionsbüro und jedes einzelne Projekt erhielt eine eigene, fortlaufende Nummer. Die Projektnummer 356 wurde daher für die Konstruktion eines Fahrzeugs vergeben, das erstmals den Namen Porsche tragen sollte. 1948 wurde diese Konstruktion dann der Welt als Porsche 356/1 Roadster vorgestellt. Aus der vergebenen Projektnummer entstand also die Modellbezeichnung des ersten Porsche Typen. Genau genommen handelte es sich hier noch um ein Einzelstück mit Mittelmotor und Gitterrohrrahmen. Die hierauf folgenden ersten Serienfahrzeuge mit Heckmotor sind als 356/2 "Gmünd" - benannt nach der ersten Produktionsstätte - oder auch "Geteiltscheibe" - wegen der geteilten Windschutzscheibe mit Mittelsteg - bekannt. 

Wesentlichen Weiterentwicklungen dieses Typs wurde dann ein Buchstabe hinzugefügt. So gibt es neben dem Typ 356 (auch 356 Pre-A oder Vor-A genannt) die Typen 356A (1955-1959), 356B (1959-1963) und 356C (1963-1965). Diese zeitlichen Weiterentwicklungen gab es dann wiederum noch in unterschiedlichen Varianten, wie dem Coupe, Cabrio, Roadster, Hardtop oder Speedster. Ebenso in unterschiedlichen Motorvarianten, deren Bezeichnung dem Hubraum entspricht. Ein Porsche 356A 1600 Speedster bedeutet demnach nichts anderes als ein Porsche des Typs 356A, in der Variante Speedster und einem Motor mit 1,6 ltr. Hubraum. 

Weitere Projekte und damit auch Porsche-Modelle waren die Folge. So gibt es auch einen 547 ("fünfsiebenundvierzig") Jagdwagen, einen 804 ("achtnullvier") Formel 1 und einen 718 ("siebenachtzehn") Formel 2. Die interne Nummer setzte Porsche bei vielen Typen auch als offizielle Modellbezeichnung ein. Einer der bekanntesten Vertreter neben dem Porsche 356 ist sicher der Porsche 550 Spyder. 

 

Alles "Neunelf"?

Mit dem Modell 911 konnte Porsche hingegen an der eigenen Systematik, eine Projektnummer zur Modellbezeichnung umzusetzen, nicht festhalten. Die eigentliche Bezeichnung 901 durfte nicht geführt werden. Ein anderer Automobilhersteller hatte sich die Modellbenennung von drei aufeinanderfolgenden Zahlen mit einer 0 in der Mitte für Serienmodelle schützen lassen, worauf Porsche die Bezeichnung kurzerhand auf 911 änderte. Zu jener Zeit natürlich noch keineswegs absehbar, mit welchem Bekanntheitsgrad diese Nummervergabe Jahrzehnte später einhergehen sollte. Auch wenn ursprünglich als "neunhundertelf" benannt, wird der Porsche 911 heute umgangssprachlich ebenso "neunelfer" oder "elfer" gerufen. "Neunelf" steht auch als Synonym für alle aktuell acht Generationen dieses Modells, selbst wenn jede Generation wiederum eine eigene interne Typenbezeichnung in Form von 964, 993, 996, 997, 991 und 992 besitzt.

Porsche hielt darüberhinaus speziell an der 9 fest, wie alleine an den 911-Generationen schon ersichtlich, worauf bis heute viele Modelle mit einer 900er Nummer dieser Typologie folgen. Eine Auswahl einiger bekannter und sicher auch unbekannter Bezeichnungen einzelner Serien- und Rennsportmodelle lauten: 911, 912, 914, 917, 931, 951, 935, 954, 961, 930, 970, 92A oder 95B. Weiterführende Informationen zu den einzelnen Typen erhalten Sie auch in unseren Typenkompass.