Dauer 962 Le Mans

Der schnellste Straßensportwagen der Welt entstand bei Hermann Rüttger in Eberbach.

Anfang der '90er Jahre wurde von Jochen Dauer ein Seriensportwagen mit Straßenzulassung entwickelt. Der Dauer 962 Le Mans. Die Basis lieferte der Sportwagenprototyp Porsche 962. Der Porsche 962 und dessen Vorgänger, der Porsche 956, hatten nahezu ein ganzen Jahrzehnt den Langstrecken-Motorsport bestimmt. Ausgehend von dieser Legende, entschloss sich Jochen Dauer, einen Straßensportwagen zu erschaffen. Ähnlich, aber doch komplett anders, mit Platz für zwei Personen statt nur für eine. Porsche-Designer Achim Storz ersann für Dauer eine modifizierte, aber dem Original stark ähnelnde Hülle. Er erschuf ein Fahrzeug mit einer kraftstrotzenden Schnörkellosigkeit, die in ihrer Zeitlosigkeit alle Moden überdauert.

Mit einem 3,0 Liter Sechszylinder-Turbo-Motor und 730 PS wurde eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in weniger als 3 Sekunden ermöglicht. Mit 402 km/h (laut Fahrzeugschein) galt der Dauer 962 LM lange Zeit als der schnellste Seriensportwagen der Welt. 404,6 km/h, gemessen auf dem VW-Testgelände Ehra-Lessien in Niedersachsen. 404,6 km/h sicherten den Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde. Zum Vergleich: Der zeitlich parallel entstandene Porsche Carrera GT hat eine Maximalgeschwindigkeit von 330 km/h und benötigt 3,9 Sekunden auf 100 km/h.

Der Innenraum ist vollständig mit Leder ausgekleidet. Neben einem DVD-Spieler wurde eine Rückfahrkamera verbaut. Aufgrund der fehlenden Rückscheibe und der tiefen Sitzposition werden sichere Parkmanöver möglich. Eine hydraulische Höhenverstellung macht aus den neun Zentimetern Bodenfreiheit bei Bedarf mehr. Die Servolenkung gewährt auch untrainierten Armen die Chance, am Rad zu drehen. Der Motor wird aus der Wettbewerbsversion übernommen, allerdings erst nach einer gründlichen Generalüberholung. Zwei ungeregelte Katalysatoren halten den Schadstoffausstoß halbwegs in Grenzen.

Neben der Straßenversion entstand auch eine Rennversion - der Dauer 962 LM Sport. Die Unterschiede waren geringfügig und auf das Reglement von Le Mans 1994 ausgelegt. Für Le Mans im gleichen Jahr wurden zwei Rennfahrzeuge aufgebaut, die auf Anhieb den ersten und dritten Gesamtrang einfuhren.

Der erste Dauer 962 LM wurde bei uns in Eberbach gebaut.