Porsche 550 Spyder

Die Typnummer 550 stand für ein neues Fahrzeug, mit dem Porsche Rennsport betreiben wollte.

Porsche betrachtete seine Porsche 356 zwar als Sportwagen, die auch in Rennen eingesetzt werden können, allerdings nicht als Rennwagen. Inspiriert von den Bemühungen des Walter Glöckler Anfang der 1950er Jahre und der daraufhin geschlossenen Allianz zwischen Glöckler und Porsche, entstand zunächst der Glöckler-Porsche. Erste Rennsporterfolge und der Gewinn der Deutschen Sportwagen Meisterschaft waren die Folge.

Aufgrund der zunehmenden und stärker werdenden Konkurrenz entschied sich Porsche einen eigenen Rennsportwagen zu entwickeln. Die Typnummer 550 stand für ein neues Fahrzeug, mit dem Porsche Rennsport betreiben wollte. Der Porsche 550 ist auch als 1500 RS bekannt. Die für das Werksteam im Jahr 1953 hergestellten Versionen wurden als Coupé und Spyder gebaut. Angedacht waren Einsatz auf Langstrecke, wie Le Mans.

Die Leichtmetallkarosserie in selbst tragender Verbund-Bauweise wurde bis 1956 auf einen aus Rohren geschweißten Flachrahmen gesetzt. Erst mit dem 550 "A" erhielt der 550 Spyder 1956 einen Gitterrohrrahmen. Dieser war deutlich leichter als der Flachrahmen und gleichzeitig verwindungsfester. Hierdurch konnten zuvor noch notwendige Versteifungen noch leichter gebaut werden, wodurch auch die Karosserie um einige Kilogramm leichter wurde.

Zudem ausgestattet mit einem 110 PS starken Vierzylinder-Boxer-Rennmotor, dem sogenannten "Fuhrmann-Motor", konnten schon sehr früh beachtliche Erfolge erzielt werden. Der luftgekühlte 1,5 Liter-Vierzylinder-Boxermotor besaß einen Motorblock, die Zylinder und die Zylinderköpfe aus Leichtmetall. Die vier obenliegenden Nockenwellen wurden durch Königswellen angetrieben. Der Motor war vor der Hinterachse verbaut und entsprach damit dem Konzept des Mittelmotors. Die Gewichtsverteilung war hierdurch ausgewogener. Das Viergang-Schaltgetriebe war hinter der angetriebenen Hinterachse platziert.

Das Renndebüt gab der Porsche Typ 550 beim 24 Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 1953. Aufgrund der besseren Luftwiderstandswerte wurden zwei Coupés eingesetzt. Hier noch im Einsatz mit den Stoßstangenmotoren war an einen Gesamtsieg nicht zu denken. Dennoch belegten die beiden Fahrzeuge die Plätze eins und zwei in der Klasse bis 1500 ccm. Beim letzten Weltmeisterschaftsrennen 1953, der Carrera Panamericana gewann ebenfalls ein Porsche 550 in der Klasse. Hans Hermann bewegte 1954 den Porsche 550 Spyder bei der Carrera Panamericana mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 157,19 km/h am Limit, jetzt mit einem Carrera-Motor. In der Gesamtwertung wurde er Dritter und sicherte sich gleichzeitig den Klassensieg vor einem weiteren Porsche 550 Spyder.

1955 gewannen die Porsche 550 regelmäßig die Klassensiege in der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Richard von Frankenberg sicherte sich die Deutsche Sportwagen Meisterschaft ebenfalls in der Rennsportklasse bis 1500 ccm. 1956 erfolgte der Einsatz des Porsche 550 A Spyder. Bei 1000 km Rennen auf dem Nürburgring wurde der 550 RS Spyder vierter in der Gesamtwertung und feierte zudem den Klassensieg. Der größte Erfolg des Jahres war hingegen der Gesamtsieg bei der Targa Florio im selben Jahr. Der erste Gesamtsieg für Porsche überhaupt und das mit deutlichem Vorsprung. 1957 war das letzte Jahr des 550 A Spyder im Werksteam. Es entstand der Nachfolger 718, der beim 1000 km Rennen von Caracas zum ersten Mal eingesetzt wurde und direkt den Klassensieg sichern konnte.

Der tödliche Unfall des jungen Schauspielers James Dean im Jahre 1955 sorgte frühzeitig für Legendenbildung.

Wir betreuen, warten und restaurieren seit Jahrzehnten Porsche des Typs 550. Auf den Bildern zu sehen ist der im Jahr 1954 von Hans Hermann erfolgreiche 550 Spyder der Carrera Panamericana aus dem Porsche Museum. Er wurde von uns über Jahrzehnte hinweg gewartet und auf Veranstaltungen betreut. Das andere Fahrzeuge mit der Fahrgestellnummer 550 064 wurde viele Jahre von der Firma Chopard auf der Mille Miglia eingesetzt und von uns ebenfalls gewartet und betreut.